Liebe Zahnbürstendesigner,

ich weiß, auch in Eurer Branche kommt es auf den ersten Eindruck des Hygieneartikels an, wenn er in einem Blister eingeschweißt im Regal hängt.

Ihr wollt die Kunden durch die Optik locken, die Funktion ist ja zweitrangig. Der erste Eindruck zählt, dann wird auf die „Features“ geschaut.

Hier ein bissle Farbe, da ein wenig andersfarbigen Kunststoff; hier eine Fingermulde, da ein wenig Gummi, dass auch rabiaten Putzbewegungen der Griff nicht zum Abzug wird. Den Stiel zackig und modern, dass der Eindruck entsteht, das Esszimmer im Gesicht wird nur durch das einfache Halten der Dentalbürste sauber. Vielleicht sogar eine böse Optik, dass Karius und Baktus nur vom Anblick die Flucht ergreifen.

Aber bitte, bitte bitte bitte, bedenkt auch noch eine winzige Kleinigkeit:

Die Rückseite.

Manche Menschen, ja auch ich, sind nicht fähig, mit einer Hand die Bürste zu halten und mit der anderen Hand die Poliercreme Zahnpasta aufzutragen. Ich (und andere) legen die Zahnbürste auf dem Rand des Waschbeckens ab, um die Munition aufzutragen.

Und was passiert, wenn das komplette Teil eine zylindrische Form hat?
Genau, sie dreht sich. Natürlich nach unten.

Und was passiert, wenn man dann mit dem Putzvorgang anfangen möchte?
Genau, die Pastawurst fällt genau in diesem Augenblick ins Waschbecken.

Sollte einer der Fälle eintreffen, dass a) der/die Jemand am anderen Ende der Bürste nicht so auf Creme-Recycling aus dem Waschbecken (jaa, genau, rauskratzen) steht oder b) das Becken nicht die nötige Sauberkeit besitzt, dass man das Designobjekt (mit Makel) einmal quer durchzieht um sich das Fressbrett zu putzen, dann, ja dann haben wir den Salat: Alles geht den Abfluss runter und wir beginnen von vorne.

Vielleicht steckt ihr aber auch unter einer Decke, ihr Zahnbürstendesigner, Zahnpastaentwickler und die Wasserwerke. Vielleicht.